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Potential für Schaffung neuer Arbeitsplätze


Unternehmerische Initiative: Konsultation zu künftigen Maßnahmen auf EU-Ebene
Verhindern, dass Unternehmen aus Mangel an Unterstützung in schwierigen Zeiten untergehen


(26.07.12) - In Zeiten der zunehmenden Arbeitslosigkeit braucht Europa mehr Unternehmerinnen und Unternehmer. Obwohl nur 11 Prozent der europäischen Bürgerinnen und Bürger Unternehmer sind, wären 45 Prozent gerne ihr eigener Chef, wenn dies möglich wäre. Um dieses riesige Potenzial für Beschäftigung und Wachstum zu erschließen, will die Kommission im Herbst 2012 einen Aktionsplan unternehmerische Initiative in Europa lancieren, mit dem die unternehmerische Initiative auf allen Ebenen gefördert werden soll.

Die Europäische Kommission hat eine öffentliche Konsultation eingeleitet, in deren Rahmen Interessengruppen und Bürger ihre Meinung zum Umfang möglicher künftiger Maßnahmen zur Förderung der unternehmerischen Initiative auf EU- sowie auf regionaler und lokaler Ebene äußern können. Neue Unternehmen haben das größte Beschäftigungspotenzial: Sie schaffen jedes Jahr 4,1 Mio. neue Arbeitsplätze in Europa. Ohne die von neuen Unternehmen geschaffenen Arbeitsplätze wäre das durchschnittliche Netto-Beschäftigungswachstum negativ.

Darüber hinaus muss verhindert werden, dass Unternehmen aus Mangel an Unterstützung in schwierigen Zeiten untergehen; stattdessen müssen sie bei dem Wachstum und der Entwicklung ihrer Geschäfte unterstützt werden. Mithilfe dieser Konsultation, die bis zum 1.10.2012 stattfindet, soll festgestellt werden, welche Maßnahmen erheblich dazu beitragen würden, die Ziele eines solchen Aktionsplans zur Förderung der unternehmerischen Initiative zu verwirklichen.

Antonio Tajani, der für Industrie und Unternehmertum zuständige Vizepräsident der Europäischen Kommission, erklärte dazu: "Was unternehmerisches Denken angeht, hinkt Europa hinter seinen Konkurrenten her; und gleichzeitig wissen wir, dass KMU (kleine und mittlere Unternehmen) das größte Potenzial für die Schaffung neuer Arbeitsplätze und des damit verbundenen Wachstums aufweisen. Es ist daher entscheidend, dass Europa seine Bereitschaft für unternehmerische Initiative erhöht und die potenziellen und neuen Unternehmerinnen und Unternehmer auch bei der Schaffung neuer Unternehmen unterstützt. Ein Aktionsplan unternehmerische Initiative in Europa ist erforderlich, um das unternehmerische Potenzial in Europa zu erschließen. Bitte sagen Sie uns Ihre Meinung – wir zählen darauf."

Die Konsultation
Förderung der unternehmerischen Initiative auf allen Ebenen
Europa liegt in Bezug auf die unternehmerische Initiative hinter den USA zurück: In Europa wären 45 Prozent der Bürgerinnen und Bürger gerne selbständig, in den USA dagegen 55 Prozent. Dieser Mangel an unternehmerischem Initiativgeist ist nicht auf eine allgemeine Abneigung der europäischen Bevölkerung gegen das Unternehmertum zurückzuführen, sondern auf konkrete strukturelle, administrative und kulturelle Faktoren, denen Rechnung getragen werden muss.

Um die derzeitige Situation zu ändern, ist die Kommission insbesondere an Ideen zu folgenden Bereichen interessiert:
>> Erschließung des unternehmerischen Potenzials
>> Abschaffung der Hindernisse für unternehmerische Tätigkeiten
>> Unterstützung für Unternehmensgründer
>> Unterstützung für Unternehmer bei Herausforderungen, insbesondere in den ersten Jahren nach Unternehmensgründung

An der Konsultation können sich alle Bürger und Organisationen beteiligen. Beiträge von öffentlichen Verwaltungen und Organisationen des Privatsektors sowie Einzelpersonen, die Unternehmer bei der Unternehmensgründung unterstützen, sind besonders willkommen.

Im Einzelnen ist die Kommission an der Meinung der Bürgerinnen und Bürger zu folgenden Themen interessiert:

>> Förderung des Unternehmergeistes an Schulen und Hochschulen
Die unternehmerische Bildung und Ausbildung kann entscheidend sein, weil junge Menschen, die an Programmen und Maßnahmen zur Unternehmerausbildung teilnehmen, öfter und früher Unternehmen gründen – der Prozentsatz der Absolventen, die drei bis fünf Jahre nach Verlassen der Bildungs- oder Ausbildungsstätte ein Unternehmen gründen, beträgt 3 bis 5 Prozent, während dieser Anteil bei Teilnehmern an unternehmerischen Bildungs- und Ausbildungsprogrammen auf 15 bis 20 Prozent steigt. Was kann auf nationaler, regionaler und EU-Ebene getan werden, um die unternehmerische Bildung und Ausbildung zu fördern?

>> Frauen und Senioren – ungenutztes unternehmerisches Potenzial
Der Anteil der Unternehmerinnen an den Selbständigen in der EU beträgt nur 34,4 Prozent, der Anteil der Frauen an der Gesamtbevölkerung der EU dagegen 52 Prozent. Frauen weisen das am geringsten genutzte unternehmerische Potenzial in Europa auf. Senioren können oft wertvolles Know-how und Erfahrung einbringen, die sie zu ausgezeichneten Mentoren für weniger erfahrene Unternehmensgründer machen könnten. Was kann die Kommission tun, um die unternehmerische Initiative von Frauen zu fördern und die unternehmerische Erfahrung von Senioren besser zu nutzen?

>> Migranten, Minderheiten oder andere spezifische Gruppen von potenziellen Unternehmern
Es ist wichtig, dass politische Maßnahmen zur Förderung der unternehmerischen Initiative in Europa das unternehmerische Potenzial von Migranten und ethnischen Minderheiten in vollem Umfang berücksichtigen. Wie kann die unternehmerische Initiative von Migranten und Angehörigen von ethnischen Minderheiten am besten gefördert werden?

Andere in der Konsultation abgedeckte Fragen betreffen Rahmenbedingungen für Unternehmen, die Vereinfachung der Unternehmensübertragung, effiziente Konkursverfahren/eine zweite Chance für ehrliche Insolvenzen, Unterstützung für Unternehmensgründer und besseren Zugang zu Finanzierung.
(Europäische Kommission: ra)


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